Spatenstich - Neubau Bildungszentrum für Pflegeberufe Schwaz.
Lehrreich. Zukunftsweisend. Generationsübergreifend. Heute fand nun der Spatenstich zum neuen Bildungszentrum für Pflegeberufe Schwaz mit LR MMag. Dr. Cornelia Hagele sowie Gemeindeverbandsobmann Franz Hauser neben zahlreiche Vertreter:innen der 39 Gemeinden, der Kollegialen Führung des BKH Schwaz und Schuldirektorin Gertrud Vogler-Harb statt.
Der Neubau bietet zukünftig nicht nur Raum für das Bildungszentrum und den fhg Campus mit 12 Klassen- und Strukturräumen sowie Raum für 3 Betriebskindergarten-Gruppen und ein Mehrzweckraum. In Kooperation mit der gemeinnützigen Wohnungsbau- und Siedlungsgesellschaft TIGEWOSI entstehen auch 43 Wohneinheiten für Bedienstete und Schüler. Alles mit direktem Zugang zum Patientengarten des angrenzenden BKH. Der Neubau wird eine moderne Einrichtung, die Studierenden und Auszubildenden eine zukunftsorientierte und attraktive Lernumgebung bietet. Die Inbetriebnahme ist aus heutiger Sicht für das dritte Quartal 2027 geplant.
Hauptziel des Projektes ist die Errichtung einer modernen, zukunftsorientierten Bildungsumgebung für neue Pflegekräfte. „Die Einrichtung muss den Anforderungen an die Bildung jenseits 2030 entsprechen“, so Gertrud Vogler-Harb, Direktorin des Bildungszentrums für Pflegeberufe. Und weiter: „Das neue Gebäude ist ein Gesundheitsprojekt in vielerlei Hinsicht: Die verwendeten Materialien und die Ausstattung – Beleuchtung, Möblierung und Böden – schaffen ein Wohlfühlambiente für Student:innen, Schüler:innen und das Lehrpersonal. Ein offenes, gemeinsames Lernen und Arbeiten sowie Begegnungs- und Bewegungszonen werden letztendlich maßgeblich zur Lebens- und Lernqualität beitragen."
Die Finanzierung dieses neuen innovativen Pflege Ausbildungszentrums sichern der Gemeindeverband des Bezirkskrankenhauses Schwaz und das Land Tirol. „Unser einstimmiger Beschluss dazu unterstreicht die Relevanz dieses Projektes für den gesamten Bezirk“, so Franz Hauser, Gemeindeverbandsobmann.
In Kooperation mit dem PflegeKraftWerk39 soll die Pflegequalität im Bezirk Schwaz nachhaltig gesteigert und dem entstehenden Pflegefachkräftemangel entgegengewirkt werden. Neben einer Krankenpflegeschule mit Ausbildungen zur Heimhilfe, Pflegeassistenz und Pflegefachassistenz wird dort auch ein dreijähriges Bachelor Studium in der Gesundheits- und Krankenpflege, in Kooperation mit der fhg Innsbruck angeboten.
„Mit dem Neubau des Bildungszentrums für Pflegeberufe Schwaz - eingebettet in eine umfassende Infrastruktur für Lernen, Leben und Arbeiten - wollen wir allen Menschen, die sich für einen Pflegeberuf entscheiden, das bestmögliche Umfeld für ihre individuelle Ausbildung bieten“, erklärte LR Cornelia Hagele im Rahmen des Spatenstichs
Man könnte wirklich sagen, die Anwesenden strahlten um die Wette, als am heutigen Donnerstag im Oktober zu Mittag der offizielle Spatenstich für das neue Bildungszentrum für Pflegeberufe in Schwaz erfolgte. „Denn es ist wirklich ein Projekt von größter Bedeutung für den Bezirk Schwaz und darüber hinaus“, so der Tenor der anwesenden Damen und Herren
Die Ausgangslage.
Da das bestehende Bildungszentrum den zukünftigen Anforderungen nicht mehr gerecht werden kann und in seiner derzeitigen Lage einer geplanten Erweiterung des Bezirkskrankenhauses im Weg steht, hat man sich dazu entschlossen im südlichen, bisher nicht bebauten Teil des Areals ein neues Bildungszentrum zu
realisieren. Der Neubau umfasst dabei eine Schule für Pflegeberufe, einen Betriebskindergarten, 45 Personalwohnungen sowie 175 Tiefgaragenstellplätze mit direkter Anbindung an die bestehende Tiefgarage des Bezirkskrankenhauses.
Das Zusammenfassen der Funktionen Schule-Wohnen-Kindergarten stellt für die Pflege Schüler:innen und Studierenden ein umfassendes Angebot dar. Die unmittelbare Nähe zum Bezirkskrankenhaus ist Voraussetzung dafür.
Das Baufeld (GP 41/4 und 41/3) liegt in unmittelbarer Nähe zur Schwazer Altstadt am linken Innufer. Das gesamte Areal liegt im HQ100 Überflutungsbereich. Die Höhenlage des Erdgeschosses ist mit 539,10 ü.A. fixiert.
Der Neubau.
Der Baukörper des neuen Bildungszentrums ordnet sich zwar in die Ausrichtung des Krankenhauses, von Freundsberg gesehen auch in die Ausrichtung des Franziskanerklosters, löst sich jedoch durch seine Farbgebung und leichte Struktur vom schweren Krankenhauskomplex, um mit dem Grünraum und der
umgebenden niedereren Einzelhausbebauung in räumlichen Dialog zu treten.
Sein öffentlichster Raum, der Speisesaal mit seiner Terrasse besetzt als Angelpunkt die prominenteste Ecke zur Straße hin. Der gemeinsame Eingang für Schule, Kindergarten und Wohnen liegt seitlich davon, direkt dem großen Patientengarten gegenüber. Durch dessen leichte Erweiterung nach Süden wird der Grünraum des Krankenhauses auch integraler Teil des neuen Bildungszentrums. Das dort bestehende Niveau entspricht der auf Grund der Hochwassersituation einzuhaltenden Höhenlage des Eingangs.
Wesentlicher Ansatz der „Setzung“ ist die Absicht, mit der große unterirdischen Kubatur nirgendwo unnatürlich über das bestehende Gelände zu ragen. Dies wird durch die projektierte Lage der Tiefgaragenunterkante erreicht. So ergibt sich die logische Positionierung des Eingangs im bereits leicht angehobenen Südteil des Krankenhausgartens und der mauerumschlossene, hochwassersichere, leicht versenkte Freibereich für den Kindergarten im Osten und Süden.
Dadurch kann sich einerseits der Kindergarten, seinem Inhalt entsprechend, angenehm in die Großstruktur einweben und andererseits erlaubt diese „Absenkung“ ein Zwischengeschoß einzufügen, was abseits von funktionalen Gründen, eine relativ geringe Baukörperhöhe im Norden ermöglicht.
Die unterschiedlichen Funktionen.
Im Prinzip ist die Aufgabe innerhalb einer quadratischen Struktur, mit Licht in der Mitte, das von zwei Kernen flankiert wird organisiert.
Der Kindergarten (G0).
Durch die Absenkung des großen, gut besonnten, sicheren und geschützten Außenbereich im Süden und Osten, ergibt sich eine klar definierte Lage innerhalb der großen Struktur des Bildungszentrums. Zwar benützt man den gleichen Eingang wie das „große“ Gebäude, geht dann aber über eine Rampe – einen „eigenen Weg“- etwas hinunter in die Spielwelt, die sich mit überdachter Vorzone in den Garten öffnet. Hier bilden der Kreativbereich, die Gruppenräume, der zwischengeschaltete, offene Bewegungsraum und der Mittagstisch eine schlüssige Raumfolge. Den beiden massiven Kernen zugewandt sind die Sanitär- und Nebenräume situiert.
Die Schule (G0,G1,G2).
Die Schule, von seiner hellen hohen Mitte geprägt, erstreckt sich über drei Geschoße und wird von einer grob mittig darin liegenden Treppenanlage, die sich dann verästelt, erschlossen. Etwas abgesenkt und abgedeckt befindet sich in dieser Mitte die Zentralgarderobe. Der überhohe Speisesaal mit vorgelagerter
Terrasse öffnet sich prominent zur Straße hin.
Im Zwischengeschoß (G1) ordnen sich die Labore, die Skillräume, die Bibliothek, dieLehrerInnenarbeitsplätze sowie die Schulverwaltung.
Im Obergeschoß (G2) befinden sich die beiden Cluster mit den eigentlichen Klassen- bzw. Lerngruppenräumen und ihnen vorgelagerten Freibereichen. Im Zentrum die thematisch zonierten Marktplätze und Lernzonen.
Aus der zentralen großen Lichtöffnung im Boden des Innenhofs ganz oben werden alle zur Mitte gerichteten Zonen bis tief hinunter in die Garderobe erhellt. Die unterschiedlich belebten Aufenthalts- und Erschließungszonen stehen über alle Ebenen räumliche in Beziehung.
Die Personal-Wohneinheiten (G3).
Die Wohneinheiten, über die beiden Kerne unabhängig erschlossen, bilden den oberen Abschluss. Sie sind um einen ruhigen, zum Himmel offenen, großen, begrünten Wohnhof gruppiert.
Die Tiefgarage (U1)
Die Tiefgarage wird im Nordwesten über eine Rampe direkt mit der Bestandsgarage verbunden. Im Nordosten erfolgt der Zusammenschluss mit dem Bezirkskrankenhaus über eine Nebenraumzone mit Archiv, Lagerräumen und Umkleidebereich.
Konstruktion / Material.
Beton kommt in seiner natürlichen unbehandelten Form zur Ausführung und bleibt sichtbar und spürbar.
Groß gelochtes, vertikal gerichtetes, grob profiliertes Trapezblech für die Fassade des Wohngeschoßes, glatte Bleche an den Untersichten, umlaufende Balkone aus Betonfertigteilelementen, Fenster aus Aluminium bzw. Verglasungen in Aluminiumrahmensystemen, textiler beweglicher Sonnenschutz in Form von Senkrechtmarkisen, starrer Sonnenschutz aus gerahmten Streckmetallelementen, Geländer mit Füllungen aus Stahlgittermatten und die mit einer Holzschalung verkleideten Wandelemente in den unteren
Geschoßen prägen die äußere Erscheinung.
Alles in einem rötlichen Farbton.
Nachhaltigkeit.
Zur Sicherstellung einer hochwertigen Qualität bezüglich Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Klimaschutz wird der komplette Neubau gemäß dem Gebäudestandard „klima aktiv“ errichtet.
Ästhetisch, funktional, nachhaltig:.
Der Architekturwettbewerb als Baustein für die Zukunft der Pflege im Bezirk Schwaz ist entschieden. Im Rahmen einer Jurysitzung wurde der Preisträger des Architekturwettbewerbs für den Neubau des Bildungszentrums für Pflegeberufe am Bezirkskrankenhaus Schwaz gekürt.
Das Projekt.
Auf einer Nutzfläche von rund 4000 m2 wird oberirdisch die Schule für Pflegeberufe für ca. 400 Schüler:innen, 45 Wohnungen für Mitarbeiter:innen und Schüler:innen, sowie ein Betriebskindergarten mit 3 Gruppenräumen entstehen. Unterirdisch wird dieser Bereich als Tiefgarage mit ca. 175 Autoabstellplätzen ausgebaut.
Mit dem Neubau auf dem Areal des heutigen Mitarbeiter:innen Parkplatz direkt am BKH Schwaz soll zum einen ein zeitgemäßes Bildungszentrum geschaffen werden und zum anderen am Ort der alten Schule Platz für die zukünftige Erweiterung des Krankenhauses geschaffen werden.
Terminplan.
Ziel ist es, die Errichtung der Baugrube und der Untergeschosse in der Niederwasserperiode 2025/26 und die Inbetriebnahme des Bildungszentrums zum Schuljahr 2027/28. Dies erfordert eine sehr kompakte Planung und Abstimmung.